Das Jahr neigt sich dem Ende und auch wir sind beim letzten Teil unserer Serie…
Teil 6 – Die Geschichte der gebührenfreien Rufnummern
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Teil 6 – Die Geschichte der gebührenfreien Rufnummern
In den letzten beiden Blogposts unserer Serie „die Geschichte der Telekommunikation“ haben wir uns vor allem mit der Entwicklung von Telekommunikationsgeräten wie das Autotelefon und das Mobiltelefon beschäftigt. Gleichzeitig wurden aber auch sehr wichtige Telekommunikationsdienste entwickelt. Heute besprechen wir Geburt und Aufstieg von gebührenfreien Telefonnummern.
Vorläufer: R-Gespräche
In den Vereinigten Staaten führte At&T in den 60iger Jahren gebührenfreie Rufnummern ein. Allerdings konnte man auch vor dieser Zeit schon kostenlose Anrufe tätigen. In den fünfziger Jahren gab es sowohl in den USA als Kanada sogenannte „Zenith“ Rufnummern. Um eine solche Nummer anrufen zu können. musste man zunächst die Telefonistin anrufen. Diese leitete das Gespräch dann an die richtige Zenith Nummer weiter. Die Gesprächskosten wurden vom Anbieter der Nummer übernommen.
Eine Anzeige in „The Spokesman Review” aus 1959 erklärt Unternehmen den Nutzen von gebührenfreien Zenith Nummern:
In England gab es ein ähnliches System, den sogenannten „Freephone Service“, im deutschsprachigen Raum R-Gespräche.
Die ersten Toll-Free Nummern
1967 introduzierte AT&T den Inward Wide Area Telephone Service (InWATS). Mit diesem System wurden kostenlose Anrufe ohne Zwischenperson möglich, man wählte die Vorwahl 1 800. Somit waren modernen Toll-Free Nummern geboren.
Am Anfang war dieses Too-Free System noch ziemlich teuer. Daher wurde es vor allem von Unternehmen benutzt, die eine grosse Anzahl von Anrufen bekamen, wie z.B. Hotels und Fluggesellschaften. Auch wenn die Erwartungen des gebührenfreien Systems anfangs nicht sehr hoch waren, eroberten diese gebührenfreien Rufnummern den amerikanischen Markt. Knapp 25 Jahre nach der Einführung von InWATS waren schon 40% der Ferngespräche im AT&T Netzwerk toll-free.
Diese gebührenfreien Nummern wurden in Europa erst viel später eingeführt. 1985 introduzierte British Telecom in England das „Linkline“ System mit zwei neuen Telefonvorwahlen: 0345 und 0800 Vorwahl. Anrufe auf die 0345 Nummern waren zum Ortstarif möglich, Anrufe auf die 0800 Nummern waren kostenlos. Später wurde dieses System daher auch „lo-call“ oder “freefone“ genannt.
In Deutschland richtete die Deutsche Bundespost 1983 den sogenannten „Service 0130“ ein. Zunächst konnten Anrufer über eine 0130 Nummer Anrufe zum Ortstarif tätigen. Erst 1990 waren Anrufe auf diese Nummern komplett kostenlos. Seit dem 1. Januar 2001 sind in Deutschland die 0130 Nummern nicht mehr verfügbar und alle gebührenfreien Rufnummern beginnen einheitlich mit 0800.
Auch in den meisten anderen europäischen Ländern wurden in den achtziger Jahren gebührenfreie oder gratis Nummern eingeführt, oft mit der 0800 Vorwahl.
Und heute….
Dank der zunehmenden Digitalisierung ist es heutzutage möglich, Rufnummern und Anschlüsse zu trennen. Dadurch sind Portierungen und Weiterleitungen möglich. Früher konnten (gebührenfreie) Rufnummern bei einem Anbieterwechsel meist nicht mitgenommen werden, gibt es heute die Möglichkeit einer sogenannten Portierung der kostenlosen Nummer. Außerdem sind Dienste, die über das „intelligente Netz“ angeboten werden, sehr flexibel und so ist z.B. eine internationale Weiterleitung von Toll-Free Anrufen heutzutage überhaupt kein Problem mehr. Und somit sind wir mitten im Thema von Servicerufnummern, die TeleForwarding anbietet.
Im folgenden Blogartikel gehen wir weiter auf die Digitalisierung der Telekommunikation ein.
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