Der schädliche Einfluss von Flugreisen auf die Klimaerwärmung steht immer öfter im Fokus. In den…
Beitragsreihe zur Nachhaltigkeit: Wovon wir träumen…
Stellen Sie sich folgendes vor.
Es ist Mitte des 21. Jahrhunderts. Wir schreiben das Jahr 2047.
Weltweit ist der CO2-Ausstoß in den letzten 30 Jahren von über 400 ppm in 2018 auf unter 300 ppm gesunden, der tiefste gemessene Wert seit dem Start der industriellen Revolution.
Der Klimawandel ist zu einem erstaunlichen Stopp gekommen und bleibt im sicheren Wertebereich, der von Wissenschaftlern vorhergesagt wurde. Den Gletschern wurde die Möglichkeit gegeben sich von der drohenden Eisschmelze zu erholen. Die Eisflächen am Nord- und Südpol haben sich seit 20 Jahren nicht verändert.
Die Meeresspiegel sind nicht gestiegen, anders als wir es zu Beginn des Jahrhunderts gefürchtet haben. Im Gegenteil, die karibischen Inseln haben überlebt und sind schöner denn je. Die Ökosysteme in jedem unserer Ozeane, Seen, in Flüssen und Bächen sind aufgeblüht, genau wie es sein soll. Das Great Barrier Reef in Australien hat sich nicht nur vom Schaden des 20. Jahrhunderts erholt, sondern ist auch um fast 30% gewachsen.
Das klingt zu schön um wahr zu sein? Nicht unbedingt! Dieser Traum ist nämlich gar nicht so unerreichbar, wie es momentan scheint.
Wir können das schaffen!
Wir, die Menschheit, verstehen langsam, dass wir den Schaden, den wir unserer kostbaren Erde zugefügt haben, reparieren müssen. Wir beginnen uns für Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein zu engagieren und möchten die Umweltverschmutzung reduzieren.
Die Vereinten Nationen haben deshalb über Jahrzehnte eng zusammengearbeitet auf internationalen Klimakonferenzen einen Vertrag entworfen, der sich das Pariser Klimaabkommen nennt. Im November 2016 ist dieses Abkommen offiziell in Kraft getreten.
Das Pariser Klimaabkommen legt die Rahmenbedingungen fest, um den CO2-Ausstoß durch globale Zusammenarbeit innerhalb der nächsten Jahrzehnte auf Werte der vorindustriellen Zeit zu reduzieren. Damit wird gehofft die Erderwärmung auf 2 Grad (besser 1,5 Grad!) zu beschränken.
Darüber hinaus wird durch das Abkommen gemeinsam mit über 190 Ländern versucht, auf nachhaltigere Industrieverfahren hinzuarbeiten sowie die Technologie und Infrastruktur bereitzustellen, um solche Verfahren aufrechtzuhalten. Die EU hat sich bereiterklärt, bis 2030 den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990 um 40% zu verringern.
Obwohl der Rahmen des Abkommens damals festgelegt wurde, muss der Fortschritt in der Reduktion des CO2-Ausstoßes immer wieder geprüft und verbessert werden. Deshalb treffen sich momentan die Entscheidungsträger auf dem Klimagipfel in Kattowitz (Polen), um zu besprechen, welche Klimaziele der 190 Länder, die das Abkommen vor 2 Jahren in Paris unterschrieben haben, bislang erreicht wurden.
Aufklärung ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Faktoren um den Klimawandel zu stoppen. Es ist essentiell, die Öffentlichkeit zu informieren und involvieren, um der Erde die Möglichkeit zu geben, sich von den Schäden zu erholen. Es ist unglaublich wichtig für uns zu verstehen, was jeder Einzelne von uns tun kann, um eine positive Veränderung zu erreichen.
Kompromisse führen nicht zu einem vollständigen Stopp der Erderwärmung
Soweit so gut. Erinnern Sie sich noch an das Gedankenspiel vom Anfang? Dieser Traum könnte aufgrund von aktuellen Regierungsentscheidungen verschiedener Länder hinfällig werden.
Im Juni 2017 hat der Präsident der USA, Donald Trump, angekündigt, aus dem Pariser Klimaabkommen auszutreten. Seiner Meinung nach schädigt das Klimaabkommen die amerikanische Wirtschaft. Glücklicherweise bedeutet das Austreten der USA für die anderen Länder, die dem Abkommen zu gestimmt haben, nicht, dass der Vertrag nun zusammenbricht. Die fehlende finanzielle Unterstützung der USA aber wird dem Abkommen ein finanzielles Loch zufügen, das schwer zu stopfen sein wird.
Doch nicht nur Amerika, auch Deutschland macht Rückzieher: Die Bundeskanzlerin teilte kürzlich mit, dass die deutschen Klimaziele für 2020 nicht eingehalten werden.
Der Wandel entsteht in uns
Es sind wir, individuelle Personen, die konsumieren, reisen, unsere Häuser wärmen und kühlen – dementsprechend sind es auch wir, die willentlich Veränderungen vornehmen müssen. Regierungsinstitutionen können so viele Abkommen und Regulationen abschließen wie sie möchten, aber nichts wird sich langfristig verändern, wenn wir uns nicht ändern.
Warum sollten wir auf Regierungselite warten, um Abkommen und Entscheidungen über Themen zu treffen, die unser Leben direkt beeinflussen? Warum versuchen wir nicht einfach selbst die Welt zu verbessern, jeder ein kleines bisschen?
Das Pariser Klimaabkommen will höhere Steuern auf den CO2-Ausstoß erheben. Was aber, wenn wir stattdessen denjenigen, die dem Klima zuliebe jeden Tag Zugeständnisse machen, Vorteile gewähren würden? Was, wenn Regierungen beispielsweise einen Städtepass einführen würden, der benutzt werden kann, wenn man lokal einkauft? Mit diesem Pass könnte man Punkte sammeln (wie Payback oder Flugmeilen – ironischerweise) und am Ende des Jahres könnte man die gesammelten Punkte gegen eine bestimmte Belohnung eintauschen. Diese Belohnung könnte beispielweise eine Reduzierung der Steuern für das nächste Jahr sein, oder eine extra Ermäßigung bei der Einkommensteuererklärung.
Stellen Sie sich vor wie sehr das Menschen motivieren würde, regional einzukaufen! Ist dies eine machbare Lösung? Wer weiß! Aber was wichtig ist, ist dass wir über diese Möglichkeiten nachdenken, damit sie uns in der nahen und fernen Zukunft helfen können.