{"id":945,"date":"2016-07-01T15:32:12","date_gmt":"2016-07-01T13:32:12","guid":{"rendered":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/?p=945"},"modified":"2022-07-18T12:09:48","modified_gmt":"2022-07-18T10:09:48","slug":"die-telefonie-und-die-technischen-entwicklungen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/blog\/die-telefonie-und-die-technischen-entwicklungen\/","title":{"rendered":"Teil 3 – Die Telefonie und die technischen Entwicklungen"},"content":{"rendered":"

Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs waren die Menschen sich einig: einen Krieg wird es niemals wieder geben. Sie konzentrierten\u00a0sich auf eine Zukunft voller Zusammenarbeit, Fortschritt und Hoffnung. Die technischen Entwicklungen dieser Zeit\u00a0spiegelen diese positiven Gef\u00fchle wieder: Flugzeuge wurde gr\u00f6\u00dfer und konnten gr\u00f6\u00dfere Entfernungen zur\u00fccklegen; Kommunikationstechnologien wie\u00a0H\u00f6rfunk und Fernsehen brachten die Welt zu den Menschen nach Hause.<\/p>\n

Durch die schon fortgeschrittenen Entwicklungen im Radiobereich profitierte auch das Telefon und eroberte schnell die\u00a0Welt. Im M\u00e4rz 1926 gab es das erste transatlantische Telefongespr\u00e4ch zwischen London und New York City. Schon ein Jahr sp\u00e4ter, am 7. Januar 1927, wurde der erste kommerzielle\u00a0Telefonservice\u00a0zwischen London und New York bereitgestellt. All dies begann mit einem Gespr\u00e4ch zwischen dem Pr\u00e4sidenten von AT & T, S. Gifford, und Sir Evelyn P. Murray, dem Sekret\u00e4r des General Post Office von Gro\u00dfbritannien.<\/p>\n

W\u00e4hrend dieses Gespr\u00e4chs erkl\u00e4rte Gifford, er wolle\u00a0einen Telefonservice zwischen New York und London er\u00f6ffnen und den Menschen so die M\u00f6glichkeit geben, Gespr\u00e4che \u00fcber eine so gro\u00dfe Entfernung zu f\u00fchren. Gifford war der Ansicht, dass die Menschen in New York und in London \u201eNachbarn\u201c werden sollten. Aus diesem Gespr\u00e4ch\u00a0wird ersichtlich, welche Hoffnungen und Erwartungen man in diesen Kommunikationskanal legte. Menschen sollten nicht nur n\u00e4her zueinander gebracht werden, sondern sollten\u00a0auch vom globalen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt profitieren. \u201eNiemand kann die ultimative Bedeutung dieser neusten Errungenschaft\u00a0einsch\u00e4tzen „, sagte Gifford.<\/p>\n

Giffords Erwartungen erf\u00fcllten sich schnell \u2013 die ganze Welt wurde n\u00e4her zusammen gebracht. Am 3. April 1930 wurde der transozeanische Telefondienst nach Argentinien, Chile und Uruguay ausgeweitet,\u00a0und bald darauf folgten die anderen s\u00fcdamerikanischen L\u00e4nder. Nur 5 Jahre sp\u00e4ter war die\u00a0Welt per Telefon und Funkkommunikation verbunden. Am 15. April 1935 sprach\u00a0der\u00a0Pr\u00e4sident\u00a0Herr Gifford mit dem\u00a0Vizepr\u00e4sidenten von AT & T, Herrn Miller und dieser Anruf ging \u00fcber die \u201el\u00e4ngste Telefonleitung der Welt\u201c, obwohl die beiden nur 15 m voneinander entfernt im B\u00fcro sa\u00dfen. \u00a0Hierzu wurden knapp 37015 km\u00a0Telefonleitungen verwendet. \u00a0London und Java sollten die Ortszeiten durchgeben \u2013 mit dem britischen Anbieter scherzte Gifford sogar noch. Trotz einiger Komplikationen, z.B. wurde Amsterdam aus der Leitung geworfen, war der \u201eTelefonanruf um die Welt\u201c ein voller Erfolg.<\/p>\n

Kabel und Leitungen lagen \u00fcber die ganze Welt, aber dennoch war die Kommunikation \u00fcber die Weltmeere nur \u00fcber Funktechnik m\u00f6glich. Alle Anstrengungen Kabel im Meer zu verlegen missgl\u00fcckten \u2013 erst im Jahre 1956 gelang es, ein Kabel zwischen Schottland und Neuschottland\u00a0zu verlegen.<\/p>\n

Telefonisten<\/strong><\/p>\n

Mit dem Fortschritt des Telefon entwickelte sich schnell ein neuer Beruf: der des Telefonisten. Im 19. Jahrhundert waren die ersten Telefonisten m\u00e4nnliche Jugendliche, allerdings waren diese Teenager oft unh\u00f6flich und widerspenstig, so dass die Telefongesellschaften schnell beschlossen, doch lieber Frauen f\u00fcr diese T\u00e4tigkeit einzusetzen. Telefonistinnen waren nicht nur freundlicher, sondern verdienten auch weniger.\u00a0Die ersten \u00a0Telefonistinnen waren die Schwestern Emma und Stella Nutt, die im Jahre 1878 von der Boston Telephone Dispatch\u00a0besch\u00e4ftigt wurden.
\nDa Telefonbetreiber in direktem Kontakt mit der \u00d6ffentlichkeit standen, mussten sie ein positives Bild nach au\u00dfen hin darstellen. Hierf\u00fcr wurden die Telefonistinnen nicht nur in technischen Raffinessen, sondern auch in Haltung und Ansprache geschult.
\nZu Anfang gab es f\u00fcr die Telefonistinnen kaum etwas zu tun und der Job war ziemlich einfach, jedoch nahm der Arbeitsumfang rasant zu. Ab 1910 konnten die Telefonistinnen ihre Augen so gut wie gar nicht mehr von der Schalttafel nehmen.<\/p>\n

Um die Arbeit der Telefonistinnen zu vereinfachen, entwickelten die Telefonanbieter automatisierte Schalttafeln. Mit diesen Schalttafeln konnten Anrufer eine\u00a0Verbindung ohne den Eingriff einer Telefonistin herstellen. Obwohl immer mehr\u00a0automatische Schalttafeln im Einsatz waren, wurden mehr und mehr Telefonistinnen ben\u00f6tigt. In\u00a0den sp\u00e4ten 40-ern besch\u00e4ftigte\u00a0AT & T \u00a0350.000 Damen. Erst ab den 50-ern nahm die Anzahl der Telefonistinnen ab,\u00a0Maschinen \u00fcbernahmen diese Arbeit. Die Telefonisten wurden nur noch ben\u00f6tigt, um Ferngespr\u00e4che\u00a0anzunehmen.<\/p>\n

Ende der 1930er Jahre hatte das Telefon die Welt tats\u00e4chlich n\u00e4her zusammengebracht. Leider wurden nicht nur \u201eFreunde und Nachbarn\u201c zusammengebracht, wie es einst Giffords Hoffnung war \u2013 ganz im Gegenteil: Es drohte ein neuer Krieg. Welche Auswirkungen dieser Krieg auf die weitere Entwicklung der Telekommunikation hatte, wird in unserem n\u00e4chsten Blog-Post\u00a0dargelegt.<\/p>\n

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Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs waren die Menschen sich einig: einen Krieg wird es niemals wieder geben. Sie konzentrierten\u00a0sich auf eine Zukunft voller Zusammenarbeit, Fortschritt und Hoffnung. Die technischen Entwicklungen dieser Zeit\u00a0spiegelen diese positiven Gef\u00fchle wieder: Flugzeuge wurde gr\u00f6\u00dfer und konnten gr\u00f6\u00dfere Entfernungen zur\u00fccklegen; Kommunikationstechnologien wie\u00a0H\u00f6rfunk und Fernsehen brachten die Welt zu den Menschen…<\/p>\n","protected":false},"author":3,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_themeisle_gutenberg_block_has_review":false,"footnotes":""},"categories":[14],"tags":[],"post_series":[116],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/945"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/3"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=945"}],"version-history":[{"count":10,"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/945\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":16592,"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/945\/revisions\/16592"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=945"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=945"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=945"},{"taxonomy":"post_series","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.teleforwarding.de\/wp-json\/wp\/v2\/post_series?post=945"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}