Teil 2 unserer neuen Serie zum Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen.
\nHeute: Implementierung in Herstellung, Kommunikation und Strategie.<\/p>\n
In der Herstellung wird Nachhaltigkeit vor allem messbar durch die \u00d6kobilanz. Dies ist eine systematische Analyse der Umweltwirkungen von Produkten w\u00e4hrend ihres gesamten Lebensweges und manchmal auch nur bis zum Fabriktor. Teil der Analyse sind alle Umweltwirkungen w\u00e4hren der Produktion, Nutzungsphase und Entsorgung des Produktes, sowie damit verbundende Prozesse zum Beispiel die Herkunft von Rohstoffen oder auch ihre Gewinnung. Ziel ist es eine m\u00f6glich gute \u00d6kobilanz zu erreichen. Separat betrachtet werden oft auch die Arbeitsbedingungen aller, die an irgendeiner Stelle am Produktionsprozess beteiligt sind.<\/p>\n
Auch das Ausgeben einer lebenslangen Garantie z\u00e4hlt als nachhaltig. Dies ist jedoch in vielen Branchen nicht sinnvoll, da Erneuerung, kontinuierliche Innovation und die Reaktion auf Trends zum Angebot mit dazu geh\u00f6ren. Verwerflich w\u00e4re hier nur eine Kultur der gezielten Obsoleszenz.<\/p>\n
Doch die M\u00f6glichkeiten den Grundsatz der Nachhaltigkeit ins eigene Unternehmen zu integrieren sind gr\u00f6\u00dfer als das Produkt. Dies zeigt sich gut an nachhaltiger Kommunikation. Hier muss zuerst klar auf den Unterschied hingewiesen werden zwischen \u201eNachhaltigkeit kommunizieren\u201c vs. \u201enachhaltig kommunizieren\u201c. Ersteres ist selbsterkl\u00e4rend und beschreibt lediglich das Kommunizieren \/ Berichten \u00fcber nachhaltige Themen. Bei \u201enachhaltiger Kommunikation\u201c jedoch wird die Kommunikation selbst Gegenstand der Nachhaltigkeit. Der Ma\u00dfstab ist die Langfristigkeit und Fortbestand bei gleichbleibender Relevanz.<\/p>\n
Also meistens das genaue Gegenteil von unserer heutigen Stream Kultur, in der uns ein st\u00e4ndiger Fluss von Informationen umsp\u00fclt, wie auch wir diesen produzieren. Dadurch ist eine Kultur entstanden, in der nicht mehr wichtig ist, ob wir einen bestimmten Inhalt verpassen, sondern das Grundrauschen im Vordergrund steht. Wer geh\u00f6rt werden m\u00f6chte, muss de facto konstant auf Sendung sein, im hilflosen Versuch zwischen allem Inhalt nicht unterzugehen. Dies f\u00fchrt nur dazu, dass immer noch mehr Inhalte produziert werden.
\nQualit\u00e4t steht hier schon gar nicht mehr zur Debatte sondern nur noch Quantit\u00e4t. Doch was kommuniziert wird, ist oft keine Nachricht wert!
\nEinen Gegensatz dazu m\u00f6chte die Bewegung der nachhaltigen Kommunikation setzen. Die Zielsetzung ist, dass alles was kommuniziert wird wieder einen echten Mehrwert hat. Hierbei sind gute Kenntnisse \u00fcber das eigene Publikum von Vorteil. Doch selbst wenn diese nicht gegeben sind oder die Leserschaft zu divers ist f\u00fcr zielgerichtete Kommunikation, ist Nachhaltigkeit m\u00f6glich. Mehr ist eben nicht immer unbedingt besser<\/p>\n
Eine Firma wird als erfolgreich wahrgenommen, wenn sie w\u00e4chst. Doch gerade in mittelst\u00e4ndischen Unternehmen entwickelt sich immer mehr Widerwillen gegen diese Sichtweise. Es gibt immer mehr Unternehmen, die gar nicht wachsen wollen. Oder in der Vergangenheit eine Wachstumsphase mitgemacht habe und bewusst wieder verkleinert haben. Die Gr\u00fcnde sind vielseitig, sei es das z.B. das Auslagern der Produktion zum Verlust des Alleinstellungsmerkmal f\u00fchren w\u00fcrde, das Arbeitsklima zu hierarchisch w\u00fcrde oder das gleiche Level an Service nicht mehr gehalten werden k\u00f6nnte. Nahezu immer h\u00e4ngt es mit der Unternehmenskultur zu tun und den Werten die ihr zu Grunde liegen. Diese zu erhalten, auch auf Kosten von Wachstum, kann langfristig zu einem ges\u00fcnderen Unternehmen f\u00fchren.<\/p>\n
Um das eigene Unternehmen nachhaltig f\u00fchren zu k\u00f6nnen bedeutet dies auch immer langfristige Trends wie den demographischen Wandel im Auge zu behalten. Dieser kann die langfristige Verf\u00fcgbarkeit von (Fach-)Personal beeinflussen, sodass es gilt sich fr\u00fchzeitig durch Ma\u00dfnahmen der Personalentwicklung und \u2013bindung vorzubereiten.<\/p>\n
In jedem Falle wird Offenheit ben\u00f6tigt, auch f\u00fcr unkonventionelle L\u00f6sungen.<\/p>\n
N\u00e4chste Woche: Nachhaltigkeit angewandt: Beispiele aus der Industrie<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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