Geschichte der Telekommunikation – Teleforwarding https://www.teleforwarding.de Mon, 18 Jul 2022 10:09:48 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.teleforwarding.de/wp-content/uploads/2021/03/favicon.ico Geschichte der Telekommunikation – Teleforwarding https://www.teleforwarding.de 32 32 Teil 1 – Wie alles begann mit der Telefonie https://www.teleforwarding.de/blog/wie-alles-begann-mit-der-telefonie/ https://www.teleforwarding.de/blog/wie-alles-begann-mit-der-telefonie/#view_comments Thu, 30 Jun 2016 09:00:16 +0000 https://www.teleforwarding.de/?p=760 Ein Leben ohne Handy und Funktechnik kann man sich heute nur schwer vorstellen, unser heutiges Leben wird in (fast) allen Bereichen von dieser Technik dominiert. Dennoch ist das Mobiltelefon, wie wir es kennen, eine noch sehr junge Erfindung.

Wie alles begann mit der Telefonie

Wir sind den Anfängen auf den Grund gegangen und haben ein Video aus dem Jahre 1922 gefunden, in dem die ersten Gehversuche mit einem Handy von zwei jungen Frauen festgehalten wurden. Unglaublich, aber sehen Sie selbst:

Ein Mobiltelefon war natürlich nicht der Anfang aller Dinge – dafür müssen wir noch einige Jahre weiter zurückgegehen. Nämlich ins Jahr 1838.

In diesem Jahr ebnete Samuel Morse mit der Erfindung des Morsecodes den Weg für das Telefon. Durch Morsezeichen wurde das Versenden und Empfangen von komplexen Nachrichten mit Hilfe von elektrischen Signale und Kupferdraht über große Entfernungen möglich. Nachdem Morse die Genehmigung durch den Kongress gewährt wurde, folgten 1844 die ersten Kupferleitungen, welche schnell auf der ganzen Welt ausgebaut wurden.

Bald stellte sich aber die Frage: Wenn es einen Weg gibt codierte Nachrichten über einen Draht zu schicken, muss es doch auch möglich sein, eine Stimme über diesen zu senden?
Allerdings dauerte die Fertigstellung des Telefons durch Elisha Gray als auch Alexander Graham Bell bis 1876. Beide arbeiteten zeitgleich aber nicht gemeinsam an der Erfindung des Telefons. Ihre Erfindung wollten sie beide am gleichen Tag im März 1876 patentierten lassen. Bell ließ sich die Erfindung einige Stunden früher patentieren – aus diesem Grund kennt man nur Alexander Graham Bell als Erfinder des Telefons und nicht Elisha Gray. Am 10. März 1876 sprach Alexander Graham Bell die ersten Worte über eine Telefonleitung: “Mr.Watson, come here, I want to see you.” Sein Assistent, Herr Watson, befand sich im Nebenraum und obwohl dieser erste Anruf nicht gerade eine große Strecke zurücklegte, ging er in die Geschichte ein.

In den darauffolgenden Jahren entstand ein riesiges Netzwerk von Kupfertelefonleitungen. In den Vereinigten Staaten wurde bis 1890 ein Großteil des Landes verdrahtet und wurden bis zu 250000 Telefone angeschlossen.

1896 wurde das sogenannte “Tap Knopfsystem”, das bis dahin für das Telefon verwendet wurde durch die Wählscheibe ersetzt und legt damit die Grundlage für das Telefon, das man noch lange Jahre danach kennt.

Neugierig geworden, wie es weitergeht?  In unserem nächsten Beitrag erzählen wir mehr über die Geschichte der Telekommunikation zu Beginn des 20.Jahrhunderts.

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Teil 2 – Rasanter Wachstum der Telefonie https://www.teleforwarding.de/blog/teil-2-rasanter-wachstum-der-telefonie/ https://www.teleforwarding.de/blog/teil-2-rasanter-wachstum-der-telefonie/#view_comments Thu, 30 Jun 2016 13:20:50 +0000 https://www.teleforwarding.de/?p=941 Fast 40 Jahre nach dem ersten Telefonanruf von Alexander Graham Bell und Thomas Watson wiederholten beide dieses Ereignis in 1915– diesmal aber über eine weitaus größere Entfernung. Und auch dieser erste offizielle transkontinentale Anruf ging in die Geschichte ein. Wieder rief Bell Watson an und wiederholte seine Worte aus dem Jahr 1876: “Mr. Watson, come here, I want you”. Diesmal befand Bell sich aber nicht im Nebenzimmer, sondern in New York während Thomas Watson in San Fransico weilte. Somit  antwortete Watson diesmal: “It will take me five days to get there now”.In den 40 Jahren nachdem Alexander Graham Bell das Telefon erfunden hatte, wurden bemerkenswerte Fortschritte in den Vereinigten Staaten gemacht.  Die „American Telephone and Telegraph Company“ (Inhaber der amerikanischen Bell Telephone Gesellschaft seit 1899) war unentwegt damit beschäftigt das Kabelnetz zu erweitern, um somit alle großen amerikanischen Städte zu vernetzen. Ein rasanter Wachstum der Telefonie ist hier deutlich zu erkennen.

Das Telefon erfreute sich großer Beliebtheit, dies kann man an der Anzahl der Telefone sehr gut darstellen. In 1900 gab es 600.000 Telefone in amerikanischen Haushalten, 1905 waren es schon 2,2 Millionen und im Jahr 1910 hatte sich diese Zahl auf mehr als 7 Millionen verdreifacht.

Auch hier in Europa – besonders in Deutschland und Großbritannien wurde im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts der Telefondienst ausgebaut. In 1910 zählte man auch hierzulande bereits 3,3 Millionen Telefone.

Der Einfluss des Ersten Weltkrieges

Das Telefon hatte sich schnell zu einem beliebten Mittel der Kommunikation entwickelt und dies wurde vor allem im 1. Weltkrieg sichtbar.

Bis 1914 kommunizierten Kriegsoffiziere hauptsächlich über handgeschriebene Notizen, Telegrafensysteme und andere visuelle Signalsysteme. Mit der Erfindung des Telefons kam jedoch eine viel schnellere und sicherere Kommunikationslösung ins Spiel. Auch hier war aller Anfang schwer. Zum einen mussten Telefonbetreiber und Signalgeber geschult werden. Zum anderen mussten Kilometer von Kabeln verlegt werden, um eine Kommuniation via Telefon zu ermöglichen. Dies wurde zum Teil durch die Armee übernommen.

Ein weiteres fortschrittliches Kommunikationsmittel war das Radio, welches ohne Kabel über Frequenzen empfangen werden konnte. Leider konnte eine Radiofrequenz leicht abgefangen werden – was die Kommunikation über das Radio sehr unsicher machte. Somit wurde das Telefon zu einem der wichtigsten Spieler im ersten Weltkrieg.

 

Wie schon oft in der Geschichte beschleunigte ein Krieg den Erfindungsreichtum – bereits im Jahre 1915 waren die ersten Feldtelefone auf den Schlachtfeldern im Einsatz. Die Feldtelefone waren viel leichter als Radios und konnten somit über große Entfernungen getragen werden. Deutsche Soldaten verlegten bis 1917 an der Westfront 319.000 und 216.000 Meilen Kabel an der Ostfront. Zunächst wurden die Kabel überirdisch verlegt, aber es wurde schnell offensichtlich, dass diese vergraben werden mussten, um sie vor Artillerieangriffen zu schützen.

Weiterer rasanter Fortschritt in der Telefonie durch den Krieg?

Im Jahr 1917 trat Amerika in den Krieg ein und brachte, jawohl, Sie lesen richtig: eine Armee von Frauen.  Um die Telefonschalttafeln in Frankreich und England zu bedienen, benötigte man Telefonisten – die Männer mussten an die Front und somit rekrutierte man für diese Aufgabe Frauen.  Kommerzielle Telefongesellschaften wie z.B. AT & T selektierten 450 Telefonistinnen – die sogenannten „Hallo Girls“.  Obwohl auch sie einen wesentlichen Kriegsbeitrag geleistet haben, wurden sie erst im Jahr bis 1978 als offizielle Kriegsveteranen anerkannt.

Nach dem Krieg

Inzwischen hatte das Telefon den Weg in den Alltag der Menschen gefunden – dies wird auch durch eine Studie von AT & T im Jahr 1919 veranschaulicht. Denn in diesem Jahr hatte die Firma American Telegraph and Telephone die Idee, den Schädelumfang  von 4000 Menschen zu vermessen, um so ein Idealmaß für einen Kopfhörer mit optimalem Abstand zwischen Mikrofon und Mund zu ermitteln [3].

In unserem nächsten Blogartikel treten wir in eine ruhigere, aber nicht weniger interessante Phase in der Geschichte der Telekommunikation ein.

 

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Teil 3 – Die Telefonie und die technischen Entwicklungen https://www.teleforwarding.de/blog/die-telefonie-und-die-technischen-entwicklungen/ https://www.teleforwarding.de/blog/die-telefonie-und-die-technischen-entwicklungen/#view_comments Fri, 01 Jul 2016 13:32:12 +0000 https://www.teleforwarding.de/?p=945 Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs waren die Menschen sich einig: einen Krieg wird es niemals wieder geben. Sie konzentrierten sich auf eine Zukunft voller Zusammenarbeit, Fortschritt und Hoffnung. Die technischen Entwicklungen dieser Zeit spiegelen diese positiven Gefühle wieder: Flugzeuge wurde größer und konnten größere Entfernungen zurücklegen; Kommunikationstechnologien wie Hörfunk und Fernsehen brachten die Welt zu den Menschen nach Hause.

Durch die schon fortgeschrittenen Entwicklungen im Radiobereich profitierte auch das Telefon und eroberte schnell die Welt. Im März 1926 gab es das erste transatlantische Telefongespräch zwischen London und New York City. Schon ein Jahr später, am 7. Januar 1927, wurde der erste kommerzielle Telefonservice zwischen London und New York bereitgestellt. All dies begann mit einem Gespräch zwischen dem Präsidenten von AT & T, S. Gifford, und Sir Evelyn P. Murray, dem Sekretär des General Post Office von Großbritannien.

Während dieses Gesprächs erklärte Gifford, er wolle einen Telefonservice zwischen New York und London eröffnen und den Menschen so die Möglichkeit geben, Gespräche über eine so große Entfernung zu führen. Gifford war der Ansicht, dass die Menschen in New York und in London „Nachbarn“ werden sollten. Aus diesem Gespräch wird ersichtlich, welche Hoffnungen und Erwartungen man in diesen Kommunikationskanal legte. Menschen sollten nicht nur näher zueinander gebracht werden, sondern sollten auch vom globalen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt profitieren. „Niemand kann die ultimative Bedeutung dieser neusten Errungenschaft einschätzen „, sagte Gifford.

Giffords Erwartungen erfüllten sich schnell – die ganze Welt wurde näher zusammen gebracht. Am 3. April 1930 wurde der transozeanische Telefondienst nach Argentinien, Chile und Uruguay ausgeweitet, und bald darauf folgten die anderen südamerikanischen Länder. Nur 5 Jahre später war die Welt per Telefon und Funkkommunikation verbunden. Am 15. April 1935 sprach der Präsident Herr Gifford mit dem Vizepräsidenten von AT & T, Herrn Miller und dieser Anruf ging über die „längste Telefonleitung der Welt“, obwohl die beiden nur 15 m voneinander entfernt im Büro saßen.  Hierzu wurden knapp 37015 km Telefonleitungen verwendet.  London und Java sollten die Ortszeiten durchgeben – mit dem britischen Anbieter scherzte Gifford sogar noch. Trotz einiger Komplikationen, z.B. wurde Amsterdam aus der Leitung geworfen, war der „Telefonanruf um die Welt“ ein voller Erfolg.

Kabel und Leitungen lagen über die ganze Welt, aber dennoch war die Kommunikation über die Weltmeere nur über Funktechnik möglich. Alle Anstrengungen Kabel im Meer zu verlegen missglückten – erst im Jahre 1956 gelang es, ein Kabel zwischen Schottland und Neuschottland zu verlegen.

Telefonisten

Mit dem Fortschritt des Telefon entwickelte sich schnell ein neuer Beruf: der des Telefonisten. Im 19. Jahrhundert waren die ersten Telefonisten männliche Jugendliche, allerdings waren diese Teenager oft unhöflich und widerspenstig, so dass die Telefongesellschaften schnell beschlossen, doch lieber Frauen für diese Tätigkeit einzusetzen. Telefonistinnen waren nicht nur freundlicher, sondern verdienten auch weniger. Die ersten  Telefonistinnen waren die Schwestern Emma und Stella Nutt, die im Jahre 1878 von der Boston Telephone Dispatch beschäftigt wurden.
Da Telefonbetreiber in direktem Kontakt mit der Öffentlichkeit standen, mussten sie ein positives Bild nach außen hin darstellen. Hierfür wurden die Telefonistinnen nicht nur in technischen Raffinessen, sondern auch in Haltung und Ansprache geschult.
Zu Anfang gab es für die Telefonistinnen kaum etwas zu tun und der Job war ziemlich einfach, jedoch nahm der Arbeitsumfang rasant zu. Ab 1910 konnten die Telefonistinnen ihre Augen so gut wie gar nicht mehr von der Schalttafel nehmen.

Um die Arbeit der Telefonistinnen zu vereinfachen, entwickelten die Telefonanbieter automatisierte Schalttafeln. Mit diesen Schalttafeln konnten Anrufer eine Verbindung ohne den Eingriff einer Telefonistin herstellen. Obwohl immer mehr automatische Schalttafeln im Einsatz waren, wurden mehr und mehr Telefonistinnen benötigt. In den späten 40-ern beschäftigte AT & T  350.000 Damen. Erst ab den 50-ern nahm die Anzahl der Telefonistinnen ab, Maschinen übernahmen diese Arbeit. Die Telefonisten wurden nur noch benötigt, um Ferngespräche anzunehmen.

Ende der 1930er Jahre hatte das Telefon die Welt tatsächlich näher zusammengebracht. Leider wurden nicht nur „Freunde und Nachbarn“ zusammengebracht, wie es einst Giffords Hoffnung war – ganz im Gegenteil: Es drohte ein neuer Krieg. Welche Auswirkungen dieser Krieg auf die weitere Entwicklung der Telekommunikation hatte, wird in unserem nächsten Blog-Post dargelegt.

 

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Teil 4 – Das erste Mobiltelefon und Ortskennzahlen https://www.teleforwarding.de/blog/das-erste-mobiltelefon-und-ortskennzahlen/ https://www.teleforwarding.de/blog/das-erste-mobiltelefon-und-ortskennzahlen/#view_comments Sat, 02 Jul 2016 13:39:16 +0000 https://www.teleforwarding.de/?p=951 Nach dem zweiten Weltkrieg ging die Entwicklung der Telekommunikation rasant weiter. In den Vereinigten Staaten entwickelte man das erste Vorwahlnummernsystem. Hier war, wie schon bei einigen anderen Erfindungen, AT & T und Bell Laboratories der Vorreiter. AT & T fing bereits Anfang 1940 mit der Entwicklung des Systems an, führte es allerdings erst im Jahr 1947 unter dem Namen „North American Numbering Plan (NANP)“ ein. Dieses NANP enthielt Ortskennzahlen  für die Vereinigten Staaten sowie Kanada.

Doch wie wurden die Ortskennzahlen zugewiesen?

Dies ist eine witzige Geschichte: Großen Städten und dicht besiedelten Gebieten wurden kleine Ziffern zugewiesen – wie z.B. 212 als Vorwahl für New York. Nachvollziehbar, wenn man bedenkt, daß man zu damaliger Zeit nur mit Wählscheibentelefone telefonierte. Somit konnte man die Verbindung zu großen Städten schneller und effizienter herstellen.

 

Das „erste“ Mobiltelefon

Es ist kaum zu glauben, aber bereits 1946/1947 wurde ein mobiles Telefon, welches die US Firma Bell Telephone Company entwickelt hatte, angeboten. Sicherlich nicht so wie unsere heutigen Smartphones, sondern eher wie die ersten „Autotelefone“, falls Sie sich noch an diese erinnern. Hierfür wurden Endgeräte in die Autos montiert und so entstanden  die so genannten Autotelefone. Die notwendige Technik füllte zu diesem Zeitpunkt noch mittelgroße Kofferräume, erst in den 60er Jahren reduzierte sich diese auf Aktentaschengröße.

Auch hier war Bell Telephone Company wieder allen voraus. Sie bot als erstes ihren Mobile Telephone Service an, mit dem erstmals am 17. Juni 1946 in St. Louis die ersten Gespräche geführt wurden. Kurz darauf wurde der Autotelefonservice von der Illinois Bell Telephone Company in Chicago eingeführt.
Mit der Einführung der Autotelefone und den mobilen Gesprächen kehrten auch die Telefonisten zurück – jede Verbindung musste manuell vermittelt werden.

Die eurpäische Bevölkerung musste sich noch lange gedulden – die ersten deutschlandweit verwendbaren Autotelefone gab es nämlich erst 1958. Und da die Kaufpreis der Autotelefone bei etwa 50 % des Wagenpreises lag, konnten sich nur einige Wohlhabende diesen Luxus leisten.

Der Erfindungsreichtum nahm allerdings hier nicht etwa ein Ende! Einige Jahre später kam das erste ‚echte‘ Mobiltelefon auf den Markt. Auf diese Revolution in der Telekommunikationsbranche gehen wir in unserem nächsten Artikel ein.

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Teil 5 – Das erste echte Mobiltelefon https://www.teleforwarding.de/blog/das-erste-echte-mobiltelefon/ https://www.teleforwarding.de/blog/das-erste-echte-mobiltelefon/#view_comments Sun, 03 Jul 2016 13:40:49 +0000 https://www.teleforwarding.de/?p=954 Im letzten Artikel unserer Reihe haben schon vom „ersten“ Mobiltelefon gesprochen. Jedoch war es nur im Auto nutzbar und daher nicht ein echtes Mobiltelefon. Heute erzählen wir Ihnen die Geschichte über

das erste echte Mobiltelefon

Am 21. September 1983 erhielt der US-Konzern Motorola die Zulassung für das erste kommerziell vertriebene Mobiltelefon der Welt, das „DynaTAC 8000x“ welches mit seiner markanten „Knochen“-Form schnell zum Design-Klassiker wurde. Die ersten Kunden mussten sich jedoch bis 1984 gedulden, ehe sie das DynaTAC 8000x in den Händen halten konnten. Hier kann man wirklich von halten sprechen – mit einem Gewicht von knapp 800 Gramm und einer Höhe von 25 Zentimeter – ohne die schwarze Antenne – war es groß, schwer und unhandlich. Ein wie heute übliches Tragen in der Hosentasche war ausgeschlossen. Auch der stolze Preis von umgerechnet €3200 schloss eine Ausbreitung im Massenmarkt aus. Es ist fast unvorstellbar, aber damals zählte das Mobiltelefon zu den Luxusgütern. Dreissig Minuten Gesprächszeit, ein Speicher für 30 Telefonnummern und eine rote Ziffernanzeige im Display, mehr war nicht möglich.  Sie denken nun, es kann nicht schlimmer werden? Falsch gedacht, denn war der Akku leer, musste er zehn Stunden lang aufgeladen werden.

Martin Cooper und seine Revolution

Dennoch war dieses Mobiltelefon verglichen mit den Mobiltelefonen die man bis dahin kannte eine Revolution, die vor allem einem Mann zu verdanken ist: Martin Cooper. Der heute 84-jährige „Handy-Vater“ Cooper wurde damals von seiner Erfindung und dessen Siegeszuges überrascht. „Wir wussten, dass eines Tages jeder ein Mobiltelefon haben würde, aber dass dies noch zu meinen Lebzeiten geschehen würde, hätte ich nicht gedacht.“

Trotz dieses Erfolges blickt Cooper auch kritisch auf die Entwicklung sowie das Unternehmen Motorola zurück. Die „Erbsenzähler“ bei Motorola hätten ihm ein Jahrzehnt lang im Nacken gesessen, erzählte er in einem Interview mit dem „Economist“. Sie hätten ihn oft gefragt, wann sein „Lieblingsprojekt“ endlich Geld abwürfe und er aufhöre so viel Geld in dieses Projekt zu stecken. Trotz dieser Erbsenzähler schaffte Cooper Einzigartiges. Motorola war jahrelang weltgrößter Handy-Hersteller und wurde erst 1998 vom finnischen Unternehmer Nokia überholt.

Sie möchten mehr über die Geschichte der Telekommunikation erfahren? In unserem nächsten Blogpost erfahren Sie mehr!

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Teil 6 – Die Geschichte der gebührenfreien Rufnummern https://www.teleforwarding.de/blog/die-geschichte-der-gebuhrenfreien-rufnummern/ https://www.teleforwarding.de/blog/die-geschichte-der-gebuhrenfreien-rufnummern/#view_comments Tue, 16 Aug 2016 10:20:26 +0000 https://www.teleforwarding.de/?p=1408 In den letzten beiden Blogposts unserer Serie „die Geschichte der Telekommunikation“ haben wir uns vor allem mit der Entwicklung von Telekommunikationsgeräten wie das Autotelefon und das Mobiltelefon beschäftigt. Gleichzeitig wurden aber auch sehr wichtige Telekommunikationsdienste entwickelt. Heute besprechen wir  Geburt und Aufstieg von gebührenfreien Telefonnummern.

R GespraechVorläufer: R-Gespräche

In den Vereinigten Staaten führte At&T in den 60iger Jahren gebührenfreie Rufnummern ein.  Allerdings konnte man auch vor dieser Zeit schon kostenlose Anrufe tätigen. In den fünfziger Jahren gab es sowohl in den USA als Kanada sogenannte „Zenith“ Rufnummern. Um eine solche Nummer anrufen zu können. musste man zunächst die Telefonistin anrufen. Diese leitete das Gespräch dann an die richtige Zenith Nummer weiter. Die Gesprächskosten wurden vom Anbieter der Nummer übernommen.

Eine Anzeige in „The Spokesman Review”  aus 1959 erklärt Unternehmen den Nutzen von gebührenfreien Zenith Nummern:

Zenith phone serviceIn England gab es ein ähnliches System, den sogenannten „Freephone Service“, im deutschsprachigen Raum R-Gespräche.

Die ersten Toll-Free Nummern

1967 introduzierte AT&T den Inward Wide Area Telephone Service (InWATS). Mit diesem System wurden kostenlose Anrufe ohne Zwischenperson möglich, man wählte die Vorwahl 1 800. Somit waren modernen Toll-Free Nummern geboren.

Am Anfang war dieses Too-Free System noch ziemlich teuer. Daher wurde es vor allem von Unternehmen benutzt, die eine grosse Anzahl von Anrufen bekamen, wie z.B. Hotels und Fluggesellschaften. Auch wenn die Erwartungen des gebührenfreien Systems anfangs nicht sehr hoch waren, eroberten diese gebührenfreien Rufnummern den amerikanischen Markt. Knapp 25 Jahre nach der Einführung von InWATS waren schon 40% der Ferngespräche im AT&T Netzwerk toll-free.

Diese gebührenfreien Nummern wurden in Europa erst viel später eingeführt. 1985 introduzierte  British Telecom in England das „Linkline“ System mit zwei neuen Telefonvorwahlen: 0345 und 0800 Vorwahl. Anrufe auf die 0345 Nummern waren zum Ortstarif möglich, Anrufe auf die 0800 Nummern waren kostenlos. Später wurde dieses System daher auch „lo-call“ oder “freefone“ genannt.

In Deutschland richtete die Deutsche Bundespost 1983 den sogenannten „Service 0130“ ein. Zunächst konnten Anrufer über eine 0130 Nummer Anrufe zum Ortstarif tätigen. Erst 1990 waren Anrufe auf diese Nummern komplett kostenlos. Seit dem 1. Januar 2001 sind in Deutschland die 0130 Nummern nicht mehr verfügbar und alle gebührenfreien Rufnummern beginnen einheitlich mit 0800.

Auch in den meisten anderen europäischen Ländern wurden in den achtziger Jahren gebührenfreie oder gratis Nummern eingeführt, oft mit der 0800 Vorwahl.

Und heute….

Dank der zunehmenden Digitalisierung ist es heutzutage möglich, Rufnummern und Anschlüsse zu trennen. Dadurch sind Portierungen und Weiterleitungen möglich. Früher konnten (gebührenfreie) Rufnummern bei einem Anbieterwechsel meist nicht mitgenommen werden, gibt es heute die Möglichkeit einer sogenannten Portierung der kostenlosen Nummer. Außerdem sind Dienste, die über das „intelligente Netz“ angeboten werden, sehr flexibel und so ist z.B. eine internationale Weiterleitung von Toll-Free Anrufen heutzutage überhaupt kein Problem mehr. Und somit sind wir mitten im Thema von Servicerufnummern, die TeleForwarding anbietet.

Im folgenden Blogartikel gehen wir weiter auf die Digitalisierung der Telekommunikation ein.

 

 

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Teil 7 – Telefonie im digitalen Zeitalter https://www.teleforwarding.de/blog/teil-7-telefonie-im-digitalen-zeitalter/ https://www.teleforwarding.de/blog/teil-7-telefonie-im-digitalen-zeitalter/#view_comments Tue, 16 Aug 2016 11:00:28 +0000 https://www.teleforwarding.com/?p=1951 In den letzten beiden Blogartikeln haben wir über die Entstehung und Entwicklung von Servicerufnummern und den ersten Mobiltelefonen gesprochen. Im heutigen Blogpost gehen wir auf die weitere Entwicklung des Mobiltelefons ein: vom großen analogen Handygerät bis hin zum intelligenten Smartphone.

5 Generationen: 1G, 2G, 3G, 4G und 5G

In den 80er Jahren, als die ersten Mobiltelefone erschienen, gab es weltweit verschiedene Mobilfunknetze. In Japan war bereits 1979 das erste kommerzielle Mobilfunknetz der Welt aktiv, anfangs allerdings nur in Tokyo. Bereits fünf Jahre später war ganz Japan mit diesem Mobilfunknetz verbunden. In Amerika wurde etwas später das Netzwerk Ameritech entwickelt, Europa reagierte mit dem Global System for Mobile Communications, auch GSM, genannt.

Diese verschiedenen weltweiten Mobilfunknetze ermöglichten mobile Anrufe,  anfangs allerdings nur über das analoge Telefonnetz (1G).  In Finnland wurde 1991 das erste digitale Mobilfunknetzwerk (2G) eingerichtet durch die Firma Radiolinja (heutzutage Teil der Elisa Oyj).

2G hatte verschiedene Vorteile: Informationen konnten verschlüsselt über das digitale Netzwerk verschickt werden und es war effizienter. Das Senden von Daten (wie SMS, MMS und Bilder) wurde über 2G möglich. Auch diese Daten wurden alle digital verschlüsselt.

Mit der Einführung von 3G in 2001, 4G in 2010 und 5G ab voraussichtlich 2017 entwickelte sich das digitale Mobilfunknetz schnell. Allerdings wird das 2G Netz heutzutage in verschiedenen Regionen der Welt weiterhin benutzt.

Smartphone

Smartphones

Schon in den 70er Jahren entwickelte Theodor G. Paraskevakos das Konzept von einem Telefongerät, das Intelligenz und Datenverarbeitung mit einem virtuellen Display verbinden konnte. Dieses Konzept konnte allerdings erst dann realisiert werden, nachdem das Verschicken von Daten mit dem 2G Netz ermöglicht wurde.

Auf die Frage, wer das allererste echte Smartphone eingeführt hat, gibt es verschiedene Antworten. Mitte der 90er gab zwei Handygeräte, die Funktionen wie Telefonie, E-Mail, Fax und z.B. einen digitalen Terminkalender, miteinander kombinierten und somit als frühe Versionen des Smartphones galten:

  • 1994 introduzierte BellSouth den „Simon Personal Communicator“
  • 1996 introduzierte Nokia den „Nokia Communicator“
First Nokia Communicator
First Nokia Communicator. Source: medium.com

Der Nokia Communicator vereinte alle Funktionen eines Computers, wie E-Mail, Netsurfen, Fax, Textverarbeitung und Telefonie. Das Gerät kostete in den USA mindestens 800 Dollar und war darüber hinaus sehr groß und komplex, wodurch Konsumenten vor dem Kauf solcher Mobiltelefone zurückschreckten. Der damalige Geschäftsführer von Nokia, Jorma Ollia, sagte darüber: “we had exactly the right view of what it was all about… We were about five years ahead.”

Die ersten Smartphones waren wegen der hohen Preise und unpraktischen Designs vor allem für das Geschäftsleben geeignet und wurden dadurch anfangs hauptsächlich als Persönlicher Digitaler Assistent an Geschäftskunden verkauft.

Der Name „Smartphone“ soll im Jahr 2000 zum ersten Mal durch das Unternehmen Ericsson eingesetzt worden sein, und zwar für eine Kampagne, um dieses Mobiltelefon auch unter Konsumenten populär zu machen. Mit der Einführung von 3G (2001) und leichteren einfacheren Geräten zu niedrigeren Preisen, wurde das Smartphone nun tatsächlich ein Hit.

2007, das Jahr in dem Apple das erste iPhone introduzierte, hatten weltweit schon 7.98 Millionen Menschen das Internet mittels eines Smartphones besucht. 2012 gab es weltweit schon über 1 Billionen Smartphonebenutzer. Es wird erwartet, dass es 2017 sogar 2,5 Billionen Smartphonebenutzer geben wird. Das wirft die Frage auf welche Entwicklungen im heutigen digitalen Zeitalter noch zu erwarten sind.

 

Sources:
https://medium.com/people-gadgets/the-gadget-we-miss-the-nokia-9000-communicator-ef8e8c7047ae
http://www.4gamericas.org/
http://en.wikipedia.org/wiki/Smartphone#Early_years
http://www.emarketer.com/Article/Smartphone-Users-Worldwide-Will-Total-175-Billion-2014/1010536

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